Sommerferien Alpzeit
Tierisch

Alpzeit: Die Mutterkühe sind in den «Sommerferien»

Alpzeit: Die Mutterkühe sind in den «Sommerferien»

Unsere Mutterkühe verbringen den Sommer auf einer Alp im Valposchiavo. Den Tieren tut diese «Auszeit» gut. Nach Möglichkeit besuchen wir unsere Herde während des Sommers.

Auch Mutterkühe können gealpt werden. So dürfen auch unsere Tiere in die Ferien. Das gibt uns zuhause Gelegenheit, unsere Wiesen zur Futterernte zu nutzen. 

Warum werden die Kühe gealpt?

Eine Alpung von Nutztieren hat mehrere Vorteile: In den Schweizer Alpen wächst Gras. Das Gelände ist steil, es eignet sich nicht für den Ackerbau. Eine Kuh «verwandelt» Gras in Milch und Fleisch. Eine Alpung trägt somit der Ernährungssicherheit bei.

Alpzeit
Eine Alpung hat viele Vorteile für Mensch, Tier und Natur.

Zudem werden die Weiden der Alpen gepflegt. Ohne Nutztiere und die Älpler würden die Alpen verbuschen. Dies hätte einen Rückgang der Artenvielfalt und Biodiversität zur Folge. Durch die extensive Bewirtschaftung, das Abweiden der Alpwiesen und die natürliche Düngung durch das Tier, finden verschiedene Pflanzen einen Lebensraum. Bei Milchkühen wirken sich die Kräuter, die sie fressen, auch auf die Milch und auf den Käse aus. Fleisch und Milch von gealpten Tieren weisen mehr Omega-3-Fettsäuren aus. Diese ungesättigten Fettsäuren sind von grosser Bedeutung für den menschlichen Stoffwechsel.

Wild life in wild nature

Auch für die Tiere selbst sind diese «Sommerferien» wohltuend. Drei Monate in den Bergen wirkt sich positiv auf die Gesundheit und Robustheit der Tiere aus. Die Tiere bewegen sich frei, die Herde lebt ein bisschen wie in «wilder Natur».

Alpzeit
Ein bisschen Wildnis für das Vieh, das schweisst die Herde zusammen.

«Sommerferien» im Engadin

Unsere Herde verbringt den Sommer auf der Alpe Predusasc in Viano im Valposchiavo im italienisch sprechenden Teil des Engadins. Viano liegt sonnig gelegen auf einem Plateau oberhalb von Brusio auf rund 1300 Meter über Meer. Das Klima ist mild. Die Aussicht schön. Der Zufahrtsweg ist steil und eng. Ein paar Familien leben noch hier.

Viano
Das Bergdorf Viano.

Doch das Dorf ist vom «aussterben» bedroht. Die meisten der Einwohner sind pensioniert. Das Dorf Viano hat eine sehr bewegte Geschichte, die bei den Römern beginnt und beinahe bei einem Dorfbrand 1883 endete. Auch der Schmuggel war in Viano einst ein Thema. Heute gehört Viano zu den schönsten Bergdörfern im Kanton Graubünden. All dies ist auf der Seite von Graubünden nachzulesen.

Landwirt und Älpler Nadir Pedretti uns seine Familie kümmern sich um die Alp und um die Tiere. Auf seiner Azienda bietet die Familie ihre eigenen Produkte vom Rind, Schaf, Schwein und Huhn an. Hier kann man auch im Stroh schlafen. Infos hier.

Valposchiavo
Blick hinunter: Der Miralago im Valposchiavo.

Den Kühen geht es gut

Die Kühe grasen am Fusse des Berges auf rund 2000 bis 2400 Meter über Meer. Auf der anderen Seite ist Italien. Der Weg von der Alphütte hinauf zur Herde ist steil, steinig und zum Teil mit niedrig wachsendem Gebüsch verwachsen. Wer trittsicher ist, ist klar im Vorteil.

Alpe
Der Weg ist steinig, auch wenn es nicht so scheint.

In Jahr 2022 war es knochentrocken. Das Gras wuchs nicht mehr. Der Regen liess auf sich warten und wenn es mal regnete, dann war es zu wenig. Für die Tränkestellen hatte es noch etwas Wasser, aber bis zum Herbst war es dann wirklich knapp.

Die Kühe werden gut betreut. Das merkt man den Tieren an. Im Valposchiavo treibt ein Wolf umher. Er wurde eher im vorderen Teil des Tales gesichtet.

Wir hoffen, dass die Kühe auch in diesem Jahr dem Wolf nicht begegnen. Wir sind zuversichtlich.

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